Kolonisten in Königsfelde und Wilhelmsdorf


Kolonistendörfer Königsfelde und Wilhelmsdorf

 

Siedlungsgeschichte unter Friedrich dem Großen

Zwei Vorwerke auf sterilem Boden, Karpin, vorwiegend Viehalterei,

und Buchhorst ,eine Melkerei, waren von dem Generalpächter Kolbe in

Unterpacht ausgetan .Ihre Bewirtschaftung rentierte sich nur dadurch, dass Ziegenorter

Bauern verpflichtet waren, Naturaldienste zu leisten.

Hier in der nähe sollte die neue Heimat der Kolonisten sein

später wurden die Kolonistendörfer Königsfelde und Wilhelmsdorf genannt.

Karte des Königl.Preuss.Herzogthums Vor und Hinterpommern , Gilly David 1789

 

Die Siedlungskommission hatte vorgeschlagen, auf Karpiner Gebiet 20 Bauern, auf

Buchhorster 20 Kossäten anzusetzen. Dafür überwies das Generaldirektorium der

Stettiner Kammer die 34 Pfälzerfamilien.

Über alle Bedenken,die die Kammer gegen diese Zuweisung vorbrachte,

setzte sich das Generaldirektorium hinweg, lehnte auch die Forderung,

den Kolonisten vorweg schon in Berlin die Ansetzungsbedingungen bekanntzugeben,

um Enttäuschungen vorzubeugen, grundsätzlich ab,

ließ nur auf Wunsch der Kammer die Familien zunächst zur Arbeit ins

brandenburgische Oderbruch bringen um sie im Juni 1748, als die Kolonisten mit

dieser Verwendung höchst unzufrieden waren, nach Stettin transportieren.

Nach Erledigung der Ansetzungsverhandlungen hier brachte sie Kahnfahrer LANGE

am 26 Juni mit ihren Habseligkeiten nach Jasenitz.

Im Ansetzungsgebiet bauten sie sich für ein behelfsmäßiges Unterkommen

Hütten und wurden sofort von Kolbe mit Meliorationsarbeiten beschäftigt.

Nach Vereinbarung sollten sie 12- 14 Sgr. bekommen. Es stellte sich aber bald heraus,

dass sie bei dieser Entlohnung die Kosten ihres Lebensunterhalts nicht bestreiten konnten.

Notgedrungen mussten ihnen die noch ausstehenden Diäten gezahlt und dann

im Winter noch einmal jeder Familie ein Wispel Brotkorn gereicht werden.

Besondere Schwierigkeiten ergaben sich auch hier aus der Tatsache ,

dass auch diese Kolonisten verschiedenen Konfessionen angehörten.

Die Kirchliche  Betreuung der Katholiken übernahm

Pater Vincentius Holtermann in Stettin

gegen eine auffallend hohe monatliche Entschädigung von 15 Talern.

1.Quelle siehe unten

2.Quelle siehe unten

Im Frühjahr 1749 waren Äcker und Wiesen zum größten Teil

geräumt und auch die Gebäude soweit hergerichtet, dass sie

den Kolonisten übergeben werden konnten.

Einige Monate später kamen die sechs hier noch fehlenden Familien hinzu,

ausgewählt unter den 171 Familien, die Pommern vom dritten

Gesamttransport zu übernehmen hatte.

Sie wurden, sämtlich Katholisch , als Kossäten in Buchhorst angesetzt.

 

3.Quelle siehe unten

Beide Kolonien sollten  nach Ablauf der Freijahre

1105 Taler einbringen und damit das Gründungskapital in

Höhe von 9719 Talern zu 12 Prozent verzinsen..

In Wirklichkeit war die Ertragfähigkeit des eben urbar

gemachten Bodens so gering, dass in den ersten drei

Jahren nach der Freizeit überhaupt keinerlei

Erbzins einkam, sondern nur die Beträge für

Naturaldienste, die bei Königsfelde 155 , bei

Wilhelmsdorf 115 Taler betrugen. Die Ausfälle mussten, um den

Etat ins Gleichgewicht zu bringen, aus Extraordinarien gedeckt werden.

Aber auch hier griff die Kammer außerordentlich scharf zu,

besonders, als auch diese Kolonisten zeitweilig die Dienste verweigerten.

Wie sich aus der Wirtsliste ergibt, wurden in Königsfelde

einer Anzahl von Pfälzern die Höfe genommen.

Besonders unzufrieden waren die Katholiken mit ihrer kirchlichen

Versorgung.Nicht weniger als sechs von ihnen verzogen deswegen

nach einigen Jahren nach Tempelburg in Hinterpommern.

1.Ich habe meine Informationen
aus dem  Buch von Otto Gebhard: " Friederizianische Kolonien
und Kolonisten nach dem Stande des Jahres 1754"

Weitere Information zu den Kolonisten

siehe hier

Friderizanische Kolonien und Kolonisten in Pommern nach dem Stande des Jahres 1754

Die Kirchenbücher zu Königsfelde

finden wir im Landeskirchlichen Archiv Greifswald

 

Pommersches Kirchenarchiv

 

und zum teil auch im Kirchenbuch zu Ziegenort

das Kirchenbuch zu Wilhelmsdorf ist  im Kirchenbuch Ziegenort

und Ziegenort finden wir ebenfalls im Landeskirchlichen Archiv Greifswald

 

1.Otto Gebhard: " Friederizianische Kolonien
und Kolonisten nach dem Stande des Jahres 1754"

2.Otto Gebhard: " Friederizianische Kolonien
und Kolonisten nach dem Stande des Jahres 1754"

3.Otto Gebhard: " Friederizianische Kolonien
und Kolonisten nach dem Stande des Jahres 1754"